Dreckiges Geld
Vorsichtig betastete Ralf Ziether den frischen Kopfverband, den der Notarzt ihm angelegt hatte. ›Warum eigentlich immer auf den Kopf? Und warum passiert immer wieder mir so etwas?‹ Er traute sich nicht, sich zu bewegen. Dafür war ihm noch zu schwindlig, und von seinem Hinterkopf sandte ein pochender kleiner Hammer harte Schallwellen durch seinen Schädel.
Unerwartet steckt Ralf Ziether mitten in einem neuen Fall. Während Britt Bredehorst noch in Frankreich Urlaub macht, muss er sich mit spektakulären Diebstählen befassen: Unbekannte haben Geldautomaten darauf programmiert, zu einem bestimmten Zeitpunkt den kompletten Bargeldbestand auszuwerfen. Plötzlich liegt ein Toter am Spreeufer – er trägt dieselbe Maske wie die Mitglieder der »Automatenbande«. Die Presse wittert eine Sensation. Und dann ist da noch Sabine. Sabine …?
In »Dreckiges Geld« müssen sich KHK Ziether und KHK Bredehorst neuen Herausforderungen stellen: Internetkriminalität und Börsenmanipulation – und mittendrin junge Menschen, die das Richtige wollen, aber das Falsche tun …
Rezensionen: Dreckiges Geld
Gertraude Ruß-Bindernagel
5,0 von 5 Sternen Fesselnd. Spannung bis zum furiosen Schluss! Brilliante Verknüpfung mit aktuellem Geschehen!
Rezension aus Deutschland vom 2. April 2020
Ein spannender Plot mit vielen Wendungen. Dreckiges Geld ist bereits der fünfte Teil der Berliner Spreenebel-Reihe, gut recherchierter und spannender Kriminalromane rund um Britt Bredehorst und Ralf Ziether, die beiden Hauptkommissare der Berliner Mordkommission Moko I. Im fünften Fall, wieder einer runden, abgeschlossenen Geschichte, steht eine Maskenbande offenbar junger Täter im Vordergrund, die in und rund um Berlin Geldautomaten auf höchst professionelle Weise um ihren Inhalt erleichtert. Martin Dreyer, ein junger BWL- und Informatikstudent wird tot am Ufer der Spree aufgefunden, die gruselige Maske noch im Gesicht, der erste Tote einer Serie, jemand hat es offenbar gezielt auf Mitglieder dieser Automatenknackerbande abgesehen. Im journalistischen Sommerloch stürzt sich die Berliner Boulevardpresse auf den Fall, was die Arbeit der ermittelnden Beamten noch erschwert. Ralf Ziether, der weiterhin von seinen Vorahnungen getrieben und bis in seine Träume verfolgt wird, findet über eine Internetanbahnung endlich scheinbar sein privates Glück, wenn nicht….
Zuviel soll nicht verraten werden, aber ich habe bei der spannenden Lektüre viel gelernt, zum Beispiel über die Kommunikation im Darknet, die Janusköpfigkeit der Sozialen Medien oder Börsenspekulationen.
Mehr will ich nicht verraten, aber mich hat dieser Roman, der am Ende wieder einmal überrascht, nicht losgelassen und ich habe ihn „gefressen“ – nicht gelesen.
Andreas Pohl
5,0 von 5 Sternen Berlin-Krimi mit Gefühl
Rezension aus Deutschland vom 28. April 2020
Wer Krimis mit ebenso fertigen wie sympathischen Ermittlern mag, wie man sie seit Henning Mankell kennt, ist bei Stephan Leenens Berlin-Reihe „Spreenebel“ genau richtig. Ich habe den fünften Band „Dreckiges Geld“ des Bremer Indie-Autors gelesen (von Haus aus Historiker und Germanist) und wurde von der ersten Seite an mitgenommen in eine spannende Geschichte, die in der Welt der Hacker und der Großfinanz spielt. Der Plot: Das Ermittler-Duo Ziether und Bredehorst wird zu einem mysteriösen Mord an einem jungen Mann gerufen, dem post mortem eine Guy-Fawkes-Maske aufgesetzt wurde. Bald finden die beiden heraus, dass er zu einer Gruppe Bankräuber gehört, die Geldautomaten so manipuliert, dass sie all ihr Geld auf einmal ausspuken. Die Beute spendet die Gruppe anonym kleinen alternativen Projekten. Warum aber wurde ein Mitglied dieser hochtalentierten Hacker ermordet? Je mehr sich das Ermittlerduo in den Fall vertieft, um so mysteriöser wird er. Ein schneller spannender Krimi, den ich gern in einem Rutsch durchgelesen habe. Sehr empfehlenswert.
matheelfe
5,0 von 5 Sternen Hochbrisanter Krimi
Rezension aus Deutschland vom 27. Juni 2020
„…Was hatte ihr Informatiklehrer damals gesagt? Je komplexer die Systeme, desto anfälliger sind sie auch…“
… Der Autor hat einen äußerst fesselnden und hoch aktuellen Krimi geschrieben. Als Leser ist man im Vorteil, wenn man sich mit Informatik auskennt und Grundwissen über gewisse Bankvorgänge hat…
Der Schriftstil ist ausgefeilt. Er unterstützt die rasante Handlung.
„…Ein Mann mit Aktenkoffer kann mehr stehlen als tausend Männer mit Pistolen…“
… Der Autor versteht es, die Emotionen der Protagonisten in den Mittelpunkt zu stellen. Angst und Wut, Trauer und Niedergeschlagenheit sind nur einige davon. Was technisch so möglich ist, wenn man ein Menschenleben zerstören will, indem man ihm alles nimmt, hat mich erschüttert.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass in der Welt der Hochfinanz, aber auch in der der Geheimdienste ein Menschenleben keine Rolle spielt.
Ober-Grefenkämper
5,0 von 5 Sternen Wouw
Rezension aus Deutschland vom 11. April 2020
In gewohnter Art und Weise nimmt sich Stephan Leenen wieder ein aktuelles Thema vor und schickt damit seine beiden Hauptakteure (Britt Bredehorst u. Ralf Ziether) auf eine Odyssee, die es mal wieder in sich hat. Auf den Inhalt seines neusten Romans will ich gar nicht weiter eingehen, weil, das kann man in der Inhaltsangabe nachlesen und wie das bei Krimis nun mal so ist, schnell zum Spoilern verführen kann. Wichtig ist doch: Spannung, eine nachvollziehbare Handlung, sympathische Hauptakteure und auch etwas Blut. Tja, und da kommt unser Autor ins Spiel. Wie Stephan Leenen mit diesen Zutaten spielt, jongliert, uns Leser oftmals auf falsche Fährten lockt…, das ist schon genial. Ich genieße seine (meist ca. 300 Seiten umfassenden) Romane und teile sie mir ein, um in Ruhe mitforschen und fiebern zu können. Mit „Dreckiges Geld“ hat Herr Leenen all meinen Ansprüchen mal wieder Genüge getan. Dass ich mich schon auf das nächste Werk freue, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Daher ganz klare fünf von fünf Punkten.
Writer
5,0 von 5 Sternen Spannend. Aktuell. Vielseitig.
Rezension aus Deutschland vom 9. Februar 2020
Ich lese nicht oft Krimis, aber nachdem ich mich bereits von Arne Dessaul überzeugen ließ, habe ich mich freudig auf „Dreckiges Geld“ von Stephan Leenen eingelassen und das Buch hat es mir leicht gemacht, mich in die Welt der Kriminalhauptkommissare Ralf Ziether und Britt Bredehorst zu entführen. Die spannende Geschichte rund um die Maskenbande, die hochprofessionell Banken um ihr Geld bringt, wird hauptsächlich aus den Sichtweisen der beiden Kommissare erzählt, wobei Ziether dominiert. Man lernt ihn persönlich kennen, seine Ängste, seine Fähigkeiten, seine Einsamkeit. Dabei bleibt der Autor trotzdem immer beim aktuellen Fall, der von weiteren Morden erschüttert wird, driftet nie ab und wenn, dann enthalten auch diese „Rückblenden“ immer Informationen, die für den Leser wertvoll sind. Ich werde mir bestimmt noch den einen oder anderen Vorgänger der „Spreenebel“-Reihe von Stephan Leenen ansehen, die nebenbei auch eine wundervoll realistische Hommage an Berlin sind. Topp!